Antigendrift

Zuletzt aktualisiert am: 12.06.2021

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Definition

Antigendrift von engl. drift = Treiben, bezeichnet langsame, kontinuierliche und zufällige Veränderung von immunitätsbildenden Oberflächenstrukturen (Antigenen) pathogener Mikroorganismen.

Allgemeine Information

Ein Beispiel hierfür sind Influenzaviren bei denen z.B. durch Punktmutationen in den Genen eintreten, die für Hämagglutinin und ein weiteres Oberflächenprotein, die Neuraminidase, kodieren.

Derartige Mutationen , die alle 2-3 Jahre eintreten, verändern v.a. die Proteinabschnitte, die für die Bindung neutralisierender Antikörper wichtig sind. Diese sind nur noch ungenügend wirksam. Andere Mutationen betreffen Epitope, die von T-Zellen und insbesondere von CD8-T-Zellen erkannt werden.

Dieser Antigendrift des Virus führt dazu, dass antigene Varianten selektioniert werden. Diese können nunmehr weniger effizient durch die Immun-Abwehr des Wirtes attackiert werden. Das Ergebnis ist eine, trotz Vorerkrankung oder durchgeführter Impfung, neuerliche Infektion, die zwar relativ mild verläuft (es existiert meist noch eine gewisse Kreuzreaktion mit Antikörpern und T-Zellen, die gegen die frühere Variante des Virus produziert wurden) da die meisten Menschen eine gewisse Restimmunität besitzen.

Verweisende Artikel (1)

Antigenshift;

Weiterführende Artikel (1)

Influenzavirus;
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